Karl Bartos Foto by Katja RugeKarl Bartos Foto by Katja Ruge

DAS NEUE ALBUM DES EX-KRAFTWERKERS

„Off the Record” ist eine Sensation! Denn was da zu hören ist, war eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt: Rhythmen, Riffs, Hooks, Sounds und Melodien, die Karl Bartos in der erfolgreichsten Zeit der Elektro-Band Kraftwerk komponiert und in seinem akustischen Tagebuch dokumentiert hat. Aus diesen musikalischen Notizen hat er jetzt zwölf neue, zeitlose Songs geschrieben.

KARL BARTOS – THE MELODY MAKER

Karl Bartos war der Zweite von links im „klassischen” Line-up von Kraftwerk. In seinem Studio entstanden viele der Ursprungsideen für die stilbildenden Rhythmen und zeitlosen Melodien, die die Band aus Düsseldorf auf den Olymp der Popmusik führte.

Spätestens seit er für „Die Mensch-Maschine” (1978) und „Computerwelt” (1981) als Co-Autor seine kreativen Ideen einbringt, wird Bartos’ Einfluss auf die Musik Kraftwerks spürbar. Über diese Zeit urteilt „Rolling Stone“-Autor Mike Rubin: „There’s something timeless and universal about their songwriting of this period.”

Das Kraftwerk-Team wird weltweit erfolgreich und zum Kult: 1982 steigt „Das Model” auf Platz eins der britischen Charts. Das Stück ist heute ein Klassiker der Musikgeschichte, ebenso wie „Die Roboter”, „Metropolis”, „Neonlicht”, „Nummern”, „Taschenrechner”, „Heimcomputer”, „Tour de France”, „Musique Non Stop” oder „Der Telefon-Anruf”. Kraftwerk gehören zu den weltweit am meisten gesampelten Künstlern, ungezählt sind die Coverversionen ihrer Titel. Zuletzt arbeiteten Coldplay für ihren Hit „Talk“ mit der Melodie von „Computerliebe”. Fast alle bekannten Titel stammen aus der Phase des „klassischen” Line-ups. Mit einer Retrospektive dieses Repertoires traten Kraftwerk im Jahr 2012 im Museum of Modern Art in New York auf.

1990 verlässt Karl Bartos die Band. Er will endlich wieder das tun, was für ihn das Wichtigste ist: Neues komponieren, Musik machen – für eigene Projekte wie Electric Music, als Solokünstler, gemeinsam mit Kollegen wie Bernard Sumner (New Order), Johnny Marr (The Smiths) und Andy McCluskey (OMD). Daneben arbeitet er als Produzent und ist Mitbegründer des Master­studiengangs „Sound Studies – Akustische Kommunikation” an der Universität der Künste Berlin, unterrichtet dort als Gast­professor bis 2009 Auditive Mediengestaltung.

OFF THE RECORD – DAS ALBUM

Für „Off the Record” öffnet Karl Bartos erstmalig sein Musikarchiv. Hunderte von Tonbändern, Notenblättern und digitalen Speichermedien hat er wiederentdeckt und analysiert. Und aus den spannendsten musikalischen Fundstücken innerhalb von zwei Jahren zwölf neue Songs gemacht — meisterhaft geschrieben und eingespielt.

Herausgekommen ist ein Original-Bartos-Album: Eisenkristallmusik, Vocoder-Sprech, Roboter-Sounds, Digital Glitch, Techno Pop, Melodien für die Ewigkeit, Elektronik-Avantgarde, tosende Stille, Futurismus. Und natürlich diese Rhythmen! Rhythmen von einer minimalistischen Wucht wie etwa der von „Nummern”, den Mike Banks (Underground Resistance) als „the secret code of electronic funk” bezeichnet.

ON TOUR – LIVE CINEMA

Fasziniert von der Interaktion zwischen Bild und Ton, arbeitet Bartos immer auch mit dem Medium Film – zu sehen während der „Off the Record”-Tour 2013. Keine Techniknostalgie in 3-D, sondern LiveCinema: 90 Minuten Musik und Film – rhythmisch, modern, intelligent.

TRACKLIST:
01. Atomium
02. Nachtfahrt
03. International Velvet
04. Without A Trace Of Emotion
05. The Binary Code
06. Musica Ex Machina
07. The Tuning Of The World
08. Instant Bayreuth
09. Vox Humana
10. Rhythmus
11. Silence
12. Hausmusik

Quelle: Bureau B