Zum 17. mal hieß es auch in diesem Jahr wieder: AMPHI FESTIVAL
Vom 29. – 30. Juli 2023 wurde der Tanzbrunnen wieder überwiegend schwarz.
Ist man an manchen Jahren von Schattenplatz zu Schattenplatz gewandert so stellte sich dieses Jahr eher die Frage: Wo stell ich mich unter wenn es regnet. Der Wettergott meinte es in diesem Jahr nicht so gut mit uns. Aber das soll ja der guten Laune keinen Abbruch tun.
Ein gutes hatte der Regen schon Tage vorher: Die Orbit Stage lag nicht in der Altstadt sondern in der Nähe des Tanzbrunnens.
Nun aber zum Festival, zu dem sich in diesem Jahr 12500 Besucher eingefunden hatten.
Am Samstag um 11 Uhr starteten die Opener Synthattack. Die Jungs aus Hannover haben die Leute erst mal wach gerüttelt. Der Sound war etwas für freunde des aggressiven düsteren Elektronischen aber auch Fans der 90er kamen auf Ihre Kosten. Bei einigen Eigeninterpretationen erkannte man Faithless’ Insomnia oder auch Culture Beats Mr.Vain.
Als nächste Band traten A Life Divided aus Geretsried auf. Ein komplett anderes Genre. Hier kamen die Fans von Rockmusik eher auf Ihre Kosten. Eine bunte Mischung Ihrer bisherigen Songs gaben Sie zum besten und natürlich auch ein paar Stücke aus dem frisch erschienen Album Down The Spiral Of A Soul.
Wer bei A Life Divided schon dachte: Den Sänger kenn ich doch von Eisbrecher, der hatte beim nächsten Act seine helle Freude.
Die Herren Wesselsky gaben sich wieder die Ehre. Der Eisbrecher Frontmann gab noch mal seine Songs aus der Megaherz Zeit zum besten. War es doch wieder schön so Songs wie 5. März, Freiflug mit der Stimme von Alexx zu hören. Bitte gerne mehr davon.
Wir schwenken kurz in Theater. wo sich jetzt Xotox die Ehre gab das Programm auf der Stage zu eröffnen. Auf Grund des Wetters hatten sich viele vor der Bühne eingefunden.
Als vierte Band des Tages, startete nun die schwedischen Band S.P.O.C.K auf der Mainstage. Für Stimmung zu sorgen war hier überhaupt kein Problem.. Dem Namen alle Ehre machend, unterhielten sie Köln, gekleidet in Astronauten Anzügen mit gut tanzbaren Synthpop.
Im Theater stieg mit Vanguard, dann Future Lied To Us und letztlich Centhron der „Härtegrad“ immer weiter an. Vor sehr vollem Haus, denn der Regen sorgte dann doch für Massenwanderungen ins Theater , wo mehr wie einmal zu hören war: Einlass-Stop.
Wer dem Regen trotzte und vielleicht ein trockenes Plätzchen vor der Bühne ergattern konnte, der durfte sich über DAS ICH freuen. Wie zu Ihren besten Zeiten sorgte die Band für richtig gute Stimmung. Hits wie Der Schrei‘, ‚Kain und Abel‘, ‚Uterus‘, ‚Kindgott‘, ‚Gottes Tod‘ und ‚Destillat‘ zum Abschluss. Lasst euch gesagt sein, dass Das Ich live immer noch großartig ist. Und hoffen wir mal, dass die Ankündigung eines neuen Albums nicht nur ein Versprechen war.
Um 17:35 Uhr stand COVENANT auf der Mainstage. Einen Platz irgendwo vor der Bühne zu finden: Keine Chance. Bis zum Brunnen in der Mitte standen die Leute dicht an dicht um die Band zu sehen.
Hier jagte ein Hit den anderen, bei „Dead Stars“ angefangen bis hin zu „Call the Ships to Port“.
Nun war die Stimmung am kochen und es wurde sehnsüchtig auf „Die Götter des EBM“. Klar wer gemeint ist: FRONT 242 gaben sich die Ehre.
Was ein Abriss. Ich hoffe nicht, dass die Gerüchte sich bewahrheiten und bald das Ende der Band bevorsteht.
Nun mussten sich viele entscheiden, denn stellt man sich fürs Schiff an um Diorama zu sehen, oder lieber Mainstage zu Deine Lakeien oder Theater zu Welle Erdball? Hier hatte man sich dann zu entscheiden. Und ich habe einige Diskussionen um mich rum erlebt wo man denn nun hingehe.
Da die Orbitstage auf Schiff aber propevoll war wurden einigen die Auswahl abgenommen und man musste sich zwischen Mainstage und Theater entscheiden.
Sonntag:
Es war gegen 11 Uhr schon gut voll vor der Mainstage. Ich kann mich an Jahre erinnern, da spielte die erste Band quasi vor 10 Zuschauern.
Schöngeist wird es gefreut haben, dass doch so viele da waren.
Als nächstes folgte WIEGAND, welche spontan für The Joke Jay eingesprungen waren. Man kann sagen sie spielten vor sehr vielen Leuten, denn es wurde immer voller.
Aber auch im Theater durften sich Blitz Union über viel Publikum freuen.
Das Schöne bei einem Festival mit drei Bühnen: Für jeden Geschmack ist quasi immer etwas dabei. Für Freunde der eher mittelalterlichen Musik standen auf der Mainstage Qntal.
Auf der Orbitstage stand das Ensemble Oberer Totpunkt auf der Bühne. Und im Theater standen TRAITRS auf der Bühne, welche mich doch stark an die 80er erinnerten. Also für jeden Geschmack was dabei.
Auf der Mainstage betraten 5 Herren in roten Hemden und schwarzen Krawatten die Bühne. Fast schon ein Markenzeichen von Solitary Experiments. Es dauerte nicht mal ein Lied und das erste Hemd war ausgezogen. Hat man von Frank auch nicht anders erwartet.Wer den Frontsänger Dennis kennt, der weiß: Eis geht immer. Und so präsentierte er sich gegen Ende des Auftritts in einem Langnese-Eiskarten-Retroshirt. Im Publikum konnte ich mehrfach ein „Cool das will ich auch/wo kriegt man das her etc“ hören. Hat Dennis da evt einen neuen Trend gesetzt?
Seit dem bekannt war. dass Daniel Schulz bei Oomph der neue Sänger ist, fragten sich viele ob er bei Unzucht bleiben wird. Dieses Jahr gab es aber erst einmal ab 16:10 Uhr UNZUCHT auf der Hauptbühne zu sehen. Fast eine Stunde rockten Unzucht die Kölner Bühne und wärmten schon mal auf ordentlich für ihren Nachfolger auf.
Auf dem Schiff treten Fïx8:Sëd8 auf. Wie man es von dieser Art von Electro-Industrial Acts erwarten kann, ist die Aufmachung mal was ganz andres. Der Sänger sieht aus wie ein Zombie in Fleischerhosen und hat mehrere verstümmelte Schaufensterpuppen dabei, von denen eine als Mikrostab dient. Natürlich gibt es im Hintergrund Bilder von Tod und Zerstörung, und die Musik ist dunkle elektronische Härte.
Es folgen Rue Oberkampf (zur Freude von Holger). welche mit viel Strobolicht zu Ihren Songs Solitude, Es versucht und La Course abliefern.
Sonnenbrillen wäre hier vielleicht gar nicht so schlecht.
Auf der Mainstage wurde es nun Zeit für Lord of the Lost. Hier wurde optisch mal was geboten. Keyboarder Gared Dirge trat in einem neon-grünem Mankini und einem fetten Oberlippenbart ala Borat auf. Eine Stunde geht der Auftritt, wo LORD OF THE LOST mit alten und neuen Hits mal wieder zeigten, was sie musikalisch drauf haben. Natürlich durfte Blood & Glitter nicht fehlen.
Es folgte der Headliner der Mainstage. OMD betraten die Bühne und gaben Ihre Hits wie Joan Of Arc/Maid Of Orleans, Electricity, Sailing On The Seven Seas und zum Abschluss noch Enola Gay zum besten. Trotz Regen war die Stimmung mehr wie ausgelassen bis um Punkt 22 Uhr der Hammer fiel.
Danke für das Amphi 2023. Vielleicht bis 2024?
Dann findet das Amphi vom 27.-28.7.2024